Zweierlei Tod in Berlin 1848 und 1849. Märzgefallene und Choleraopfer
DOI:
https://doi.org/10.60684/msg.v56i1.82Abstract
Der Tod hat viele Gesichter, auch in Revolutionszeiten. In den Jahren 1848 und 1849 trafen zwei sehr unterschiedliche Varianten außergewöhnlichen ‚Massensterbens’ die preußische Hauptstadt: zum einen der Tod von knapp dreihundert Barrikadenkämpfern am 18. März, zum anderen der erneute Ausbruch der Cholera im Frühherbst 1848. Diesem folgte 1849 eine zweite Cholerawelle. Auch die obrigkeitlich ausgeübte Repression forderte 1849 erneut Opfer, als es Ende April nach der Auflösung der zweiten Kammer des preußischen Parlaments in der Hohenzollernresidenz zu anhaltenden ‚Tumulten’ kam. Die Märzrevolution und ebenso die Ereignisse und Entwicklungen in den folgenden Tagen sind von der Revolutionsforschung breit ausgeleuchtet worden. Daher stehen hier die folgenden Fragen im Mittelpunkt: Wie ging ‚die Öffentlichkeit’ – die breite Berliner Bevölkerung und die (Print-)Medien – mit beiden Varianten des Massensterbens um? Welchen Blick hatte sie auf den (nach 1831-1833 und 1837) dritten und vierten Ausbruch der Cholera in den Jahren 1848 und 1849? Warum schrieb sich der Barrikadenkampf vom 18. März 1848 nachhaltig in das kollektive Gedächtnis der Berliner Bevölkerung ein, nicht dagegen die Cholera?
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2025 Rüdiger Hachtmann

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.