Die Stadt und der Tod

Einleitung

Autor/innen

  • Dieter Schott Technische Universität Darmstadt
  • Martin Christ Universität Erfurt

DOI:

https://doi.org/10.60684/msg.v56i1.88

Abstract

Dieses Themenheft zeigt, dass die Beziehung zwischen Stadt und Tod durch das Zusammentreffen religiöser, hygienischer, technisch-industrieller und ästhetischer Diskurse geprägt ist. Die Beiträge konzentrieren sich auf den Tod unter Stadtbewohnern. Dazu gehören beispielsweise Stadtmagistrate oder religiöse Würdenträger, die in ländlichen Gebieten nicht in gleichem Maße vertreten waren. Die Toten werden als Teil der städtischen Umwelt verstanden. Dieses Umfeld bildet auch die Bühne für öffentliche Beisetzungen von Nationalhelden oder hochrangigen Politikern; die Art und Weise, wie diese durchgeführt werden und wie die Erinnerung an die Toten lebendig gehalten wird, entwickelt sich mit der städtischen Landschaft und drückt bestimmte Einstellungen und Werte aus. Der Tod und die Toten gehören untrennbar zur Stadt und müssen als zentraler Aspekt von Urbanität betrachtet werden. Reichtum, Status, Geschlecht, Alter und viele andere Aspekte, die für Stadtbewohner von entscheidender Bedeutung waren, spiegelten sich in der Art und Weise ihrer Bestattung wider. Die Beiträge dieser Sonderausgabe verstehen die städtischen Toten als Linse für die Stadtgeschichte im Allgemeinen.

Autor/innen-Biografien

Dieter Schott, Technische Universität Darmstadt

Dieter Schott, Prof. Dr., studierte Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaft an der Universität Konstanz und der FU Berlin. Promotion 1987 an der Universität Konstanz, von 1985-2000 wiss. Mitarbeiter und Hochschulassistent am Institut für Geschichte der TU Darmstadt, dort 1996 Habilitation im Fach Neuere Geschichte. 2000-2004 Professor an der University of Leicester, GB, 2004-2020 Professor für Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Stadt- und Umweltgeschichte am Institut für Geschichte der TU Darmstadt. Zahlreiche Publikationen zur deutschen und internationalen Stadt- und Umweltgeschichte, darunter: Europäische Urbanisierung (1000-2000). Eine umweltgeschichtliche Einführung, Köln 2014. Von 2008-2016 erster Vorsitzender der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung e. V., im Herausgebergremium der Zeitschrift Moderne Stadtgeschichte.
dieter.schott@posteo.de

Martin Christ, Universität Erfurt

Martin Christ, PD Dr. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der an der Universität Erfurt angesiedelten Kollegforschungsgruppe „Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen“. Er hat 2018 an der University of Oxford zur Reformation in der Oberlausitz promoviert. In seinem Habilitationsprojekt beschäftigte er sich mit urbanen Begräbnissen in München und London im Zeitraum ca. 1550-1870. Weitere Forschungsinteressen sind religiöse Koexistenz, südostasiatische Geschichte und Konversionsforschung.
martin.christ@uni-erfurt.de

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Veröffentlicht

30.06.2025

Ausgabe

Rubrik

Aufsätze und Berichte zum Thema